Roy Haynes 1925-2024 Sternspritzer der Erinnerung
Einer der dunkelsten Sprüche aller Zeiten ist:
„Hinter mir die Sintflut“
Genau darauf hatte ich gebaut!
Vielleicht nicht so ganz bewusst und absichtlich, aber doch! Und wahrscheinlich war und bin ich nicht allein in dieser Ansicht. Wie viele würden das zwar (vor allem sich selbst) nicht eingestehen, aber ein konsequentes „Nicht-wahrnehmen-wollen“ der drohenden Sintflut kommt im Endeffekt aufs Gleiche raus.
Das „Hinter mir…“ ist also auf dem Weg, Geschichte zu werden.
Wir sind auf dem bestem Wege, die Sintflut live zu reiten. Manche Bevölkerungsschichten ja geradezu lustvoll! Jetzt kann endlich demontiert werden, was uns schwer auf der schwarzen Seele geklebt hat und unser animalisches Unter-Ich darf Freiheit ( die Freiheit, die sie meinen) schnuppern! Bald auch schon traben und in Bälde galoppieren. Über Bord mit all den angeblichen Errungenschaften der Menschlichkeit, des Mitgefühls, der Gleichheit, der Offenheit, der horizontübergreifenden Solidarität, des Wissensdrangs, der Neugierde und der Ehrlichkeit. Auf den Müll mit Kunst, Kultur und Wissenschaft, aus der man keinen materiellen Gewinn ziehen kann. Alles unnützer, teurer Ballast und elitärer Schrott.
Diktatoren und Schlachter werden bewundert; sie werden uns das Denken abnehmen und uns wieder frei atmen lassen, wenn die Last der Entscheidungen nicht mehr von uns mitgetragen werden muss, weil sie uns diese Bürde abnehmen werden. Schluss der marternden Qual.
Das überforderte Hirn darf endlich wieder Faust werden. Ein neues Zeitalter der Titanen bricht an. Sie werden die Massen wieder zu breiigem Teig machen, aus dem dann alles geformt werden kann, was den genialen Führern zur Ehre und Lust gereicht.
Und die Natur -diese endend große Quelle von Ressourcen – ist ja nur gemacht, um sich untertan gemacht zu werden. So stands doch schon zu lesen, nicht wahr, mit Gottes Hilfe, oder!?Wenn sie dann fertig ausgebeutet sein wird, werden die breigeborenen Männchen und Weibchen den goldenen Himmelswagen wohl hoffentlich fertiggestellt haben und den edelsten der menschlichen Spezies nachwinken, wenn sie in ihrer neuen Arche der Sintflut entfliehen.
Zur Sendung:
Ein musikalischer Nachruf auf den jüngst im neunundneunzigsten Lebensjahr verstorbenen Meisterdrummer ROY HAYNES.
Er hat an rund 420 Aufnahmesessions, davon einige der feinsten Aufnahmen ever, mit seinem außergewöhnlichem Talent begleitet.
Nachrufe gabs wohl auch in allen Medien zu Hauf.
Deswegen weder hier, noch in der Sendung irgendeine Art von Biografie. Ich werde die 54 Minuten primär zur Ort machen, in dem seine Kunstfertigkeit in großen und bedeuteten Aufnahmen wieder erlebt werden kann.
Gastgeber werden sein :
Bud Powell, Thelonious Monk, John Coltrane, Michel Petrucciani, Pharoah Sanders, Jackie McLean, David Murray
Salut
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