Kaiserin Elisabeth von Österreich und Alexander von Warsberg
Kaiserin Elisabeth von Österreich
Kaiserin Elisabeth von Österreich, gen. Sisi, wurde 1837 in München geboren. Sie war die Tochter von Herzog Maximilian von Bayern, mit nur 16 Jahren heiratete sie den um zwei Jahre älteren Kaiser Franz Joseph I. Der anfangs glücklichen Ehe entsprangen zwischen 1855 und 1858 drei Kinder, es folgte eine Ehekrise. Elisabeth, die am Wiener Hof zudem unglücklich war, wurde krank, Ärzte rieten dazu, sie in den Süden zu schicken. Von nun an war Kaiserin Elisabeth zumeist auf Reisen, Venedig, Madeira und die griechische Insel Korfu waren wichtige Stationen. In den 1860er-Jahren galt sie als die schönste Monarchin der Welt. Sie begann, exzessiv Sport zu betreiben, aß wenig und begann, nachdem ihr ein Gichtleiden das Reiten unmöglich machte, zu dichten. Auf der Insel Korfu lernte sie in den 1880er-Jahren den dortigen österreichischen Konsul Alexander von Warsberg kennen, der ebenso wie sie nebenberuflich schriftstellerisch tätig war. Es begann eine mehrjährige Freundschaft, Alexander von Warsberg wurde mit dem Umbau des sogenannten „Achilleion“, einer Villa mit großem Park für Kaiserin Elisabeth auf Korfu, beauftragt.
Alexander von Warsberg
Alexander von Warsberg wurde 1836 im deutschen Lothringen geboren, als Kind verzog er mit seinen Eltern bereits nach Graz. Ab 1866 war er im auswärtigen Dienst tätig, er war Konsul auf Korfu und ab 1887 österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Venedig. Nebenberuflich schrieb er viel, vor allem Reiseberichte über Ägypten, Griechenland und Konstantinopel, sein Hauptwerk ist das dreibändige Werk „Odysseische Landschaften“, das 1878/79 erschien. Warsbergs Werke erschienen allesamt noch vor dem 1. Weltkrieg und werden heute nicht mehr verlegt. Mit Kaiserin Elisabeth verband ihn eine mehrjährige Freundschaft, gesichert ist, dass sie Werke von ihm kannte und gelesen hat. Alexander von Warsberg erlebte die Fertigstellung des „Achilleion“ auf Korfu nicht mehr, er verstarb 1889, dem Jahr, in dem auch Elisabeths Sohn Kronprinz Rudolf in Mayerling verstarb. Alexander von Warsberg liegt in Graz begraben, sein literarisches Werk ist heute völlig in Vergessenheit geraten. Kaiserin Elisabeth wurde 1898 in Genf von einem Anarchisten ermordet, sie liegt in Wien in der Kaisergruft begraben. Ihr literarisches Werk wurde ihrem Wunsch gemäß erst lange nach ihrem Tod im 20. Jahrhundert publiziert.