Inklusive Staatsbürger*innenschaftspolitik fördert Integration und Demokratie
Migrationsforscher Rainer Bauböck studierte Soziologie und Psychologie an der Universität Wien und wurde dort 1977 promoviert. Nach mehreren Jahren am Institut für Fortgeschrittene Studien in Wien sowie Lehraufträgen in Innsbruck und Budapest habilitierte er über transnationale Staatsbürger*innenschaft.
Der Politologe ist heute Kodirektor des Global Citizenship Observatory am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und Obmann der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Am 24. Mai war er auf Einladung von DEM21 und Migrare in der VHS Linz zu Gast mit dem Vortrag Inklusive Citizenship – Staatsbürgerschaft und Wahlrecht neu gedacht.
Traditionell sind die Konzepte von Staatsbüger*innenschaft an Nationalstaaten gebunden. Da der Nationalstaat heute aber längst geöffnet wurde, durch die Reisefreiheit in der EU zum Beispiel, oder auch eine global agierende Wirtschaft, müssen auch diese Konzepte verändert werden. Dies bringt Veränderungen, die abgebildet werden müssen, um die Demokratie mit zu entwickeln.
Sigrid Ecker hat die Gelegenheit genützt und ihn am Morgen nach seinem Auftritt im Wissensturm im dortigen Restaurant zum Interview getroffen und gefragt, was das für das österreichische Wahlrecht, die europäische Migrationspolitik, sowie für Integration und Demokratie bedeutet.
„Die Alternative der geschlossenen Grenzen, das haben die meisten europäischen Regierungen noch nicht verstanden, gibt es nicht. Es gibt nur die Wahl: irreguläre Migration oder geregelte Migration…. Die Zukunft können Migrationspartnerschaften sein“, sagt Rainer Bauböck.
Es geht um Einbürgerungsanreize und -rechte, Doppelstaatsbürgerschaften, um das in Österreich fehlende lus soli, also das Recht auf Staatsbürger*innenschaft durch die Geburt, um Wahlrechte und progressive Migrationspolitiken, die Utopie einer globalen Bewegungsfreiheit…. und was das alles mit Demokratie zu tun hat.
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