Informationen nicht nur zum Jahreswechsel; Meldungen und Beiträge, u.a. zum Radfahren im Winter, zu Elektromobilität…
Keine Schikanen für Autofahrer, die dritte Piste für den Flughafen Wien-Schwechat, der Autobahntunnel unter der Lobau und sicher auch der Westring in Linz sowie beschleunigte Verfahren bei Großprojekten.
Das blüht uns verkehrspolitisch unter einer „neuen“ schwarztürkisblauen Regierung mit einem möglichen Infrastrukturminister Norbert Hofer. Immerhin bekennt man sich aber in den Regierungsverhandlungen zum Pariser Klimaabkommen und zum Klimaschutz. Und um die Quadratur des verkehrspolitischen Kreises zu vervollständigen, will man auch den Öffentlichen Verkehr ausbauen, ohne auf Landregionen und „Nebenbahnen“ zu vergessen.
Aus diesen etwa eineinhalb Wochen vor der Angelobung der neuen Regierung verfassten Zeilen entstand zwar letztlich aus Zeitmangel kein Beitrag, doch als „Trost“ kann ich dir/Ihnen/euch versichern, dass uns auch die Verkehrspolitik dieser ehrenwerten Regierungsgemeinschaft noch länger und vor allem mehr, als uns lieb sein kann, beschäftigen wird.
Dazu ein – nach der Sendung – eingelangter Kommentar von Jutta Matysek, die sich nicht nur seit Jahren verkehrspolitisch engagiert, sondern auch Beiträge für Radio Orange produziert, zuletzt in „Nein zu Tempo 140“, nachzuhören und auch nachzulesen unter https://cba.media/356562.
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Inhaltsangabe der Wegstrecken, Ausgabe 262, vom 19. Dezember 2017:
Erstes Musikstück: Baba O’Reilly – The Who
Buchbesprechung: Bildband „Eisenbahn von oben – in Österreich“, Luftbildaufnahmen vor allem von Peter Redl, kuratiert und mit Begleittexten versehen von Markus Inderst, ist im Herbst 2017 im GeraMond Verlag München erschienen und kostet 45 €.
Zweites Musikstück: Huns & Dr Beeker – Ghost Town
Neue Tarife OÖVV_Linz Linien
Richtigstellung: das Umweltticket der Stadt Linz kostet nicht 365,–, sondern 285,–
Besonderheiten im Öffentlichen Verkehr am 24. und 31.12.
nicht erwähnt, doch wichtig: bis 5.1. gelten auf den Straßenbahn-, O-Bus, sowie einigen Buslinien in Linz die Ferienfahrpläne mit längeren Intervallen bzw. entfallenden Verstärkerfahrten
Nochmals Informationen zum Fahrplanwechsel (kleinere Nachträge)
VCÖ: Pendeln mit Öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich günstiger als mit dem Auto
Radfahr- und andere Meldungen: (siehe auch http://ooe.radlobby.at)
Appell an den oö. Landtag zwecks Erhöhung des Budgets fürs Radfahren (anlässlich Budgeterstellung und Infrastrukturbudget für 2018)
Asfinag investiert 1 Mrd. in Linzer Autobahnprojekte
Stadtentwicklung im Linzer Hafen: Tiefgarage und Parkhaus
VCÖ: Tips für Radfahren im Winter (nachzulesen unter www.vcoe.at)
Radlobby & Stadt Linz: Bevorzugte Räumung von Hauptradrouten in Linz
Kontakt Winterdienst: Stadtgrün und Straßenbetreuung, Tel.: +43 732 7070, E-Mail: [email protected]. Für dringende Winterdienst-Angelegenheiten ist ein Einsatzleiter auch außerhalb der Bürozeiten unter der Telefonnummer +43 732 7070 1780 erreichbar.
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Informationen zum Winterbasisradwegenetz inklusive Google-Maps-Karte:
https://www.radlobby.at/linz/winterbasisradwegenetz-linz
Drittes Musikstück: Björk – I’ve seen it all (aus Film „Dancer in the dark“ von Lars von Trier)
Replik auf eine Höreranfrage zum cityjet – Ausführungen zur „Ökonomisierung des Fahrgastkomforts“ anhand Sitzkomfort, geringer werdendem Abstand zur Vorderreihe, zum Gegenüber…
Zur Elektromobilität (aus der Wegstrecken-Redaktion):
„Während Fortbewegung und Antrieb mittels elektrischer Traktion bei Eisenbahnen, vor allem auf Strecken mit hohem Aufkommen an Personen- und Güterverkehr, aber auch auf Regionalbahnen mit entsprechend gutem Angebot, zweifelsohne sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht sinnvoll ist, und auch bei Stadtverkehren und öffentlichem Verkehr in Ballungsräumen anzustreben ist, auch im Hinblick auf die höhere Akzeptanz von Straßenbahnen bzw. O-Bussen, ist die Elektromobilität vor allem im Individualverkehr nur sehr eingeschränkt sinnvoll.
Oberste Prämisse jeglicher Verkehrsplanungen muss sein, den Autoverkehr und den damit verbundenen Ressourcen- und Flächenverbrauch sowie die damit einhergehenden Belastungen für Mensch und Natur deutlich zu reduzieren, anstatt mit elektromobilen Heilsversprechungen zu suggerieren, man könne die derzeitigen Gepflogenheiten – ständiger Zuwachs an Kraftfahrzeugen, permanenter Bau neuer Straßen, um dem steigenden Verkehrsaufkommen vermeintlich Herr zu werden – „umweltfreundlicher“ beibehalten. Die derzeitige Ideologie, dass „Mobilität“ vor allem mit Besitz und Betrieb eines eigenen Kraftfahrzeuges gleichgesetzt wird sollte und muss durch ein anderes Verständnis von Mobilität ersetzt werden, in dem an Stelle „automatischer Benützung des eigenen Autos“ sämtliche möglichen Bewegungsformen in Betracht gezogen werden.
Voraussetzung dafür ist eine umfassende und nicht nur auf Ballungsräume oder Hauptachsen beschränkte Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs, auch durch Bevorrangung desselben im Straßenraum (Busspuren, eigene Trassen für schienengebundene Verkehrsmittel, Bevorrangung von Bus, O-Bus und Straßenbahnen und Regionalstadtbahnen durch entsprechend geschaltete Signalanlagen) und die Aufwertung des Rad- und Fußverkehrs auch durch Rückeroberung von Räumen, die derzeit noch dem Autoverkehr dienen.
Maßnahmen wie konsequente Parkraumbewirtschaftung, autofreie Zonen und andere, die bisherige Attraktivität des Autofahrens und Dominanz des Autos im Straßenraum untergrabende Schritte, sind parallel dazu ebenso erforderlich.
Sinnvoll mag die Elektromobilität im Straßenverkehr dort sein, wo bisher mit fossilen Treibstoffen betriebene Fahrzeuge im Zustelldienst bzw. im gewerblichen oder betrieblichen Einsatz durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden können. Wobei vor allem auch in Stadtgebieten oder Ballungsräumen auch der Einsatz von Lastenfahrrädern, mit oder ohne elektrischem Antrieb gefördert werden sollte. Elektrofahrräder und deren steigende Inanspruchnahme sind ein Kapitel für sich, der zusätzliche elektrische Antrieb reduziert jedenfalls den Vorteil, dass Radfahren neben dem Gehen die energiesparendste Variante der Fortbewegung ist.
Auch beim Szenario der Mobilität in einer „anderen Welt“, in der Produkte und deren Bestandteile nicht mehr wie jetzt bis zu ihrer Endfertigung bzw. bis zum Verkauf immense Transportwege innerhalb eines oder mehrerer Kontinente zurücklegen oder minderwertige Konsumgüter, die kurz nach dem Kauf im Müll landen, zuvor um den halben Erdball zu uns transportiert werden, müssen wir davon ausgehen,dass der Lastkraftwagen selbst bei Renaissance des Schienengüterverkehrs vor allem in der Fläche gebraucht wird. Elektromobilität im Transportbereich kann eine sinnvolle Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sein, problematisch sind aber auch hier die „Speichermedien“, also die Akkus und deren Herstellung bzw. Entsorgung.
Skepsis gegenüber dem „Elektro-Hype“ im Autoverkehr, speziell im Hinblick auf eine Beibehaltung des Individualverkehrs mit in Zukunft elektrisch betriebenen Autos, ist eindeutig angebracht. Bestehende (Straßen-)Verkehrsstrukturen und Gepflogenheiten (durchschnittlicher Auslastungsgrad eines PKW: 1,2 Personen) werden nicht in Frage gestellt. Nicht nur Tesla, auch die europäischen Autobauer entwickeln inzwischen Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge im Elektrobereich. BMW präsentierte kürzlich einen E-Sportwagen, der 200 km/h erreichen kann und in 4 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt. Schöne neue Autowelt, aber kein Lösungsansatz für eine Welt, die einen Systemwechsel, eine globale Verkehrswende braucht.“
(November 2017, Bestandteil eines Resolutionsentwurfs)
Der Weg heißt: Weg vom Öl!
Auszüge aus Interview mit Pfarrer Johannes Blaschek, geführt von Paul Stütz (für die Linzer Kirchenzeitung 46/2017)
Umweltleitlinien der Diözese Linz. Die theoretische Unterlage zu all dem Engagement sind die Umweltleitlinien der Diözese Linz. Ökologische Vorgehensweise bei diözesanen Projekten sowie klimaschonende Mobilität sind zentrale Punkte. Es gehören aber ebenso Segnungen von Pflanzen und Tieren sowie das Einbringen in politische Umweltdiskussionen zu den Öko-Leitlinien.
Anstelle der Roten Karten, die diesmal massigst zu verteilen gewesen wären, u.a. mehrfach an die neue Bundesregierung, nochmals der Hinweis auf das Infrastrukturbudget des Landes OÖ für 2018, in dem zwar erstmals mehr Mittel für Öffentlichen Verkehr als für Straßenbau und Instandhaltung vorgesehen sind – das auch nur, weil die ersten Raten für den Westring erst im 2019er Budget wirksam werden – aber beim Radverkehr….
In Landesrat Steinkellners Presseunterlage zum „Infrastrukturbudget 2018“ kommt das Radfahren sprichwörtlich unter die Räder. Einzig im Zusammenhang mit dem neben dem Welser Hauptbahnhof geplanten Parkhaus findet das Fahrrad Erwähnung, dort sind immerhin 500 Bike&Ride-Stellplätze geplant und weitere derartige Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den ÖBB in Planung. Von einer gezielten Aufwertung des Alltagsradverkehrs, z.B. durch Ausbau oder Errichtung von Hauptradrouten ist allerdings keine Rede (mehr).
Verabschiedung von den HörerInnen für 2017
Letztes Musikstück: Hubert von Goisern & Band: Brenna tats guad
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