Die nationalistische Rechte in der EU
Volkswirtschaftsexperte Joachim Becker beschreibt die Entdemokratisierung und den Staatsumbau der politischen Rechten in Europa durch neoliberale und nationalkonservative Strömungen.
“Die nationalistische Rechte in der EU: Staatsumbau, Wirtschafts- und Sozialpolitik”
So der Titel des Vortrags vom Volkswirten Joachim Becker, der im Rahmen der Ottensheimer Veranstaltungsreihe Demokratie und Kapitalismus – ein Widerspruch? die verschiedenen Strömungen der nationalistischen Rechten in Europa beleuchtete.
Becker konzentriert sich vor allem auf die neoliberale und nationalkonservative Programmatik und deren jeweilige Kernkonzepte für den Staat, die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Außerdem macht er die Unterschiede der Regierungspolitiken von Rechtsparteien am Beispiel Ungarn, Polen und Belgien deutlich. Es geht um Entdemokratisierung, den Umgang mit Gewerkschaften und Sozialpartnserschaften.
Die neoliberale Programmatik geprägt von Regelbindung wie Fiskalregeln, Liberalisierung der Märkte und Freihandel stellt einen Pol dar. Die nationalkonservative den anderen – geprägt von nationaler Wirtschaftsförderung, sich gerne über Regeln hinwegsetzend. Widersprüchlich auf den ersten Blick, spielen sich diese beiden Strömungen doch wechselseitig in die Hände.
Auf das Phänomen, dass genau die Gruppen von Personen mit niedrigen Einkommen von diesen Politiken angesprochen werden, obwohl deren Interessen nicht vertreten werden, sagt Joachim Becker: “Arbeiter*innen wählen diese Parteien, weil die Opposition keine sozialpolitischen Schutzversprechen haben.”
Und wie ordnet Becker ÖVP, FPÖ und AfD ein?
Joachim Becker ist Professor (ao. Univ.-Prof.Dr.) am Institut für Volkswirtschaftstheorie und -politik an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Zuvor war er tätig an der Universidad de Buenos Aires und im Österreichischen Lateinamerika-Institut. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Finanzkrisen, Regionale Integration, Regulationstheorie. Im Juni 2020 publizierte er zum autoritären Potential der Corona-Krise.
Veranstaltet von DonauQuarz Ottensheim und dem Institut für Angewandte Entwicklungspolitik.
Moderation und Gestaltung: Sigrid Ecker
Zur SendungsseiteÄhnliche Beiträge
- Beitrag: Soll es eine Paralleljustiz für Wirtschaft und Konzerne geben? aus der Sendereihe „FROzine“ 30.06.2021 | Radio FRO 105,0
- do trans-Art_60 aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 27.06.2021 | Radiofabrik
- Gesamtsendung vom 23.6.2021 aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 23.06.2021 | Radio Helsinki
- Was passiert mit 387 Milliarden Euro Agrarförderungen? aus der Sendereihe „FROzine“ 23.06.2021 | Radio FRO 105,0
- Gesamtsendung vom 16.6.2021 aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 16.06.2021 | Radio Helsinki
- Wenn sich in der österreichischen Asylpolitik nichts bewegt, dann bewegen wir... aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 16.06.2021 | Radio Helsinki
- Austrian Music Week Salzburg Teil 1 aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 15.06.2021 | Radiofabrik
- Weltempfänger: Lieferkettengesetz in Deutschland verabschiedet aus der Sendereihe „FROzine“ 13.06.2021 | Radio FRO 105,0
- DSGVO – hilfreich oder repressiv? aus der Sendereihe „Tierrechtsradio“ 11.06.2021 | Orange 94.0
- Gesamtsendung vom 9.6.2021 aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 09.06.2021 | Radio Helsinki