Bernds Politikgespräche: Studentenrevolte 2009 – Novemberlüfterl oder Wegbereiter eine neuen Wissensgesellschaft?
S.g. HörerInnen und Hörer, mein Name ist Bernd Schweeger, ich darf Sie zur Zusammenfassung einer Reihe „privater“ Diskussionsabende – etwas flapsig „thinktank“ – begrüßen.
Einstiegsthema war: „Ist die momentane Studentenrevolte ein „Novemberlüfterl“ oder Wegbereiter einer neuen Wissensgesellschaft?“
Die Aufgabe 3 je 2½stündigen Diskussionsveranstaltungen zusammenzufassen – also ca. 7 Stunden Analyse aus verschiedenen Blickwinkeln – gestaltete sich schwierig, da notgedrungen viele Detailerwägungen dabei wegfallen mussten. Diese Diskussionsveranstaltungen fanden im Zeitraum Oktober bis Dezember 2009 statt.
Einladender war…
Prof. DI Günter R. Koch
Generalsekretär des New Club of Paris. Chairman der Beratungsgruppe execupery, Wien, spezialisiert insbesondere in Wissensbilanzierung. Gastprofessuren in Wissensökonomie und Management an diversen Universitäten. Adj. Professor am IICM-Institut an der TU Graz.
Berufliche Stationen: 1998 bis 2003 wiss.-techn. CEO der Austrian Research Centers (heute Austrian Institute of Technology) in Österreich. 1997 Chefberater bei SUN Microsystems in deren internationalen Unternehmens-Zentrum in Genf. 1993 – 1996 Generaldirektor des Europäischen Software Institutes (ESI) in Bilbao. Davor Gründer und GF des Softwarehauses 2i Industrial Informatics. Abschluss und Assistenz in Informatik an der Universität Karlsruhe (1975 bzw.1981).
Langversion CV: Prof. DI Günter Koch vereint mehrere Qualifikationen in einer Person: Unternehmer, Manager und Wissenschaftler. Geboren in Freiburg i.Br., Studium der Informatik in Karlsruhe. In Österreich hat er, nach einer ersten Gastprofessur in Systementwurf und Systemarchitekturen anfangs der 90er Jahre in Graz, sich in den fünf Jahren 1998 bis 2003 als der wissenschaftlich-technische Geschäftsführer der größten österreichischen Forschungsorganisation, den Austrian Research Centers (vulgo: Forschungszentrum Seibersdorf) einen Namen und Freunde gemacht. Davor (1997) war er Chefconsultant und „Software-Architekt“ beim Computerkonzern SUN Microsystems in Genf, bis 1996 Generaldirektor des in Spanien ansässigen European Software Institutes (ESI), bis 1988 Gründer und Leiter des Technologiezentrums Freiburg (TZF) und ansonsten die längste Zeit Geschäftsführer eines in freiburg basierten Software-Unternehmens. Parallel zu seinem Broterwerb als Manager hielt er Vorlesungen an Universitäten und arbeitete an wissenschaftlichen Themen, zuletzt über Methoden des Forschungsmanagements und insbesondere der Wissensbilanzierung, als deren „Vater“ er im deutschsprachigen Raum gilt. In Zusammenarbeit mit Prof. Ursula Schneider, Graz, hat er das sog. Koch-Schneidersche Wissensbilanzmodell entwickelt, das heute zum Referenzstandard in Europa und sogar Grundlage für die gesetzliche Verpflichtung aller österreichischen Universitäten für deren Berichtslegung geworden ist.
1984 gründete er in Freiburg i.Br. mit namhaften Querdenkern der deutschen High-Tech-Industrie und mit Wissenschaftern den seither halbjährlich tagenden „Synergieworkshop“, dessen Anliegen es u.a. ist, mit „Visioning“ als Methode Zukunftsszenarien und Handlungsstrategien zu entwickeln. („Visioning“ wurde erstmals für die außeruniversitäre Forschung in Österreich angewendet und 2004 in Form eines Buchs veröffentlicht).
Prof. Koch ist Generalsekretär von „The New Club of Paris“, einer Organisation die das Thema Wissensökonomie und Wissenskapital zum Gegenstand hat, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für IT- und Informatik-Forschung (AARIT), Gastprofessor an diversen Universitäten (TU Wien, TU Graz, Donau-Uni Krems, FH Burgenland), Mitglied der High Level Expert Group zum Thema Intellectual Capital Reporting bei der EU-Kommission, regelmäßiger Kommentator in der Wissenschafts-Berichtserstattung und unter der Marke execupery (Wien), als freier Berater in Sachen Wissen(schaft)s-Management und -Kommunikation tätig.
Die weiteren Teilnehmer dieser – ausnahmsweise – reinen Männerrunde in alphabetischer Folge:
Univ. Ass. DI Mag Dr. Oliver Frey
Dr. Oliver Frey ist Stadtplaner und Stadtsoziologe. Er arbeitet als Universitätsassistent an der Technischen Universität Wien und leitet den Arbeitsbereich „Urbanistik“.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kreativität und Stadtentwicklung, Urbanistik, Innovative Methoden und Instrumente der Stadterneuerung, Planungs- und Raumtheorien, Partizipation, Kommunikation und Beteiligungsverfahren sowie Urban Governance.
Prof. Dipl. Ing. Ernst Gehmacher
Geboren am 6. August 1926 in Salzburg
Studium der Landwirtschaft, Soziologie und Psychologie in Wien
1951 – 1957 landwirtschaftlicher Angestellter (Guts-Adjunkt) in Niederösterreich
1957 – 1962 Redakteur der Wiener „Arbeiter-Zeitung“
1963 – 1965 Konsulent der europäischen Zweigstelle der General Teaching Corporation
1965 – 1995 IFES – Institut für empirische Sozialforschung:
ab 1968 wissenschaftlicher Leiter
ab 1976 Geschäftsführer
1996Gründung des BOAS – Büro für die Organisation angewandter Sozialforschung GesmbH , Geschäftsführung
1970 – heute Lektor an der TU Wien
1997 – 1999 Geschäftsleitung des ÖIBF – Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung
1999 Gründung des abif – Analyse, Beratung und interdisziplinäre Forschung
1999/2000 wissenschaftlicher Leiter der PLG – Paul Lazarsfeldgesellschaft
Seit 2001 Im Auftrag des Bildungsministeriums tätig im OECD-Programm „Measuring Social Capital“
Forschungsschwerpunkte: Sozialkapital, Glücksforschung, Zukunftsmodelle.
Mitglied: Club of Rome, Club of Vienna, Föhrenbergkreis
Friedrich Kofler
Friedrich Kofler ist Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie in der Wirtschaftskammer Wien (UBIT) und selbständiger IT-Berater mit einem Schwerpunkt bei Open Source Software. Er war von 2003 bis 2008 im Bundesvorstand der Grünen Partei und ist jetzt Mitglied des Vorstands der Grünen Bildungswerkstatt in Wien.
Der Zugang zum Thema „Wissensgesellschaft“ ist durch die intensive Beschäftigung mit einer zeitgemäßen Arbeitsumgebung für WissensarbeiterInnen und dem Bemühen um die Bewahrung von Wissen als Gemeingut geprägt.
Mag. Robert Kromer
Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien (Volkswirtschaft). IT Spezialisierung und viele Jahre Erfahrungsaufbau bei großen IT Unternehmen. Selbstständiger Berater in Wien seit 1996.
Seit Studienzeiten interessierter Beobachter des politischen Lebens, ohne allerdings selbst aktive Rollen zu übernehmen.
Mag. Dr. Peter Parycek, MSc
Peter Parycek ist Leiter des Zentrums für E-Government der Donau-Universität Krems, Projektleiter im Präsidium des Bundeskanzleramtes: Vorsitzender der Projektgruppe E-Democracy & E-Participation und Vorsitzender der Projektgruppe E-Government Schulung.
Als Rechtswissenschafter und Absolvent des Masterlehrgangs Telematik arbeitet er interdisziplinär am Schnittpunkt technologischer, gesellschaftlicher und rechtspolitischer Entwicklungen.
Zu seinen Forschungs- und Projektschwerpunkten zählen:
E-Governance, E-Democracy, E-Government.
Dr. Bernd Schweeger
Studium der Psychologie und Soziologie an der Universität Wien, Schwerpunkt mathematisch-statistische Methodik. Zusätzlich Teilstudium Informatik. Lange Jahre in Österreichischen und Internationalen Forschungsinstituten tätig. In der Folge als UNIX-Programmmanager in der Industrie tätig, mehrere Jahre EDV- und Informatikleiter in der Pharmaforschung.
Vor 20 Jahren Wechsel zur Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Organisationsentwicklung – Gestaltung von Ablaufprozessen und Aufbauorganisation.
Seit kurzem kommunalpolitisches Engagement als Gemeinderat in Klosterneuburg und Sprecher einer BürgerInnenliste. Hochinteressiert an basisdemokratischen Prozessen. Seit kurzem ehrenamtlicher Redakteur bei Radio Orange 94.0 – dem freien Radio Wien.
Musikalische Untermalung dieser Sendung: Ausschnitte aus dem Album „Roots“ von Galdson.
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