Wenn der Kurier seinen Lesern die Wirtschaft erklärt….
Die Wirtschaftsredaktion des Kurier ist – wie auch die der übrigen Tageszeitungen – ständig damit beschäftigt, der Politk abzulauschen, was sie wirtschaftspolitisch jeweils gerade wieder vorhat, welche wirtschaftlichen Themen sie auf die Tagesordnung setzt und wie sie diese ihre Taten gesehen wissen will. Mit dem, was die Damen und Herren Redakteure dabei in Erfahrung bringen, füllen sie Tag für Tag die Zeitung. Sie kommentieren und beurteilen all das, was die Politik tut, nach einem ebenso einfachen wie parteilichen Schema: „Gelingt der Politik das, was sie sich vorgenommen hat?“. In Gestalt der an diese Frage anschließenden Überlegungen und Abwägungen, der Darstellung der Fürs und Widers, kurz der Wiedergabe des demokratischen Meinungsstreites, dem sie damit selbst zu einem guten Teil erst den richtigen Schwung geben, bringen die Zeitungen ihren Lesern die von der Politik auf die Tagesordnung gesetzten Belange und die Standpunkte näher, die sie sich zu Herzen nehmen sollen. Was nicht von Bedeutung ist, welche Interessen nicht berücksichtigt werden können, ist damit auch gleich mitentschieden.
Wenn etwa die Regierung die Pensionen kürzt, wird nicht der Frage auf den Grund gegangen, warum es denn in einer reicher werdenden Gesellschaft – in einer Gesellschaft, deren Wirtschaft wächst – eine Kürzung der Überlebensmittel der Alten braucht. Dass das so ist, steht für den Kurier mit dem diesbezüglichen Beschluss der Politik fest. Er macht sich stattdessen zum Anwalt von Sorgen wie: „Ist die Reform gerecht?“; „Ist die Reform auch eindringlich genug?“; „Ist die Regierung auch stabil genug oder fällt die FPÖ wieder einmal um?“.
Oder, wenn die Politik eine Steuerreform auf die Tagesordnung setzt, wird der Kurier-Leser aufgefordert, mit Spannung zu verfolgen, ob sie kommt oder nicht, ob sich die Regierungsparteien einigen können oder ob nicht vielleicht doch die Regierung über dieser Frage zerbricht. Und mit der Politik soll er über den richtigen Zeitpunkt für eine Steuerreform nachdenken.
Auf dieses, sein eigenes Alltagsgeschäft, seiner Leserschaft die Probleme der Nation näherzubringen, bezieht sich der Kurier mit seiner Serie „So funktioniert Wirtschaft“, nachzulesen im Kurier vom August und September heurigen Jahres. All das, was in der täglichen Berichterstattung dem Leser ans Herz gelegt wird, soll er durch diese Serie besser verstehen können. Bei seinen Erklärungen der „Grundlagen des materiellen Daseins“ nimmt er Anleihe bei der Wissenschaft von der Ökonomie. Was von solchen der herrschenden Volkswirtschaftslehre entnommenen und an den Universitäten gelehrten Begriffen und Gesetzmäßigkeiten zu halten ist, das wird in der Sendung geklärt.
Der Text zur Sendung findet sich auf der homepage www.gegenargumente.at
Ähnliche Beiträge
- Arbeitsmarktpolitik-Politik im Dienste des Kapitals aus der Sendereihe „Gegenargumente“ 18.03.2003 | Orange 94.0
- Was man über eine Gesellschaft lernen kann,wenn in ihr Arbeitslosigkeit ein... aus der Sendereihe „Gegenargumente“ 21.01.2003 | Orange 94.0
- Arbeitslosigkeit in Kunst und Literatur aus der Sendereihe „FROzine“ 13.01.2003 | Radio FRO 105,0