Europa von unten – Oktober 2003
Die aktuelle Ausgabe (Oktober 2003/Nr.42) der Sendereihe „Europa von unten“ beschäftigt sich diesmal mit den folgenden drei Themen:
Schweiz: Die Solidaritätsbewegung mit den „sans papiers“ machte Anfang September mit einer gesamtschweizerischen Demonstration in Zürich ihren Forderungen nach geregelten Arbeitsverhältnissen und der Legalisierung der Papierlosen Nachdruck. An der Demo nahmen ca. 2000 Menschen teil und forderten eine öffentliche Debatte zum Thema. Es geht nicht nur um die unhaltbare unmenschliche Situation der Betroffenen sondern auch um die Aushöhlung des Arbeitsrechts, meint Claude Braun vom Europäischen Bürgerforum Schweiz. Im Interview erläutert er den bürokratischen Hürdenlauf, den illegal Beschäftigte riskieren müssen, wenn sie ihre Situation legalisieren wollen. In dieser Situation sind die Schweizer Gewerkschaften neu gefordert. Klar ist jetzt schon, daß die „sans papiers“ ein Thema im bevorstehenden Wahlkampf zur Stände und Nationalratserneuerung 2004 sein werden. Interviews und Eindrücke von der Demo.
Nähere Infos unter: www.sans-papiers.ch
Ukraine: Transkarpatien, die westlichste Region der Ukraine wird zum Vorhof der Europäischen Union.. Ab 2004 gilt die Visumpflicht für die angrenzenden westlichen Nachbarstaaten: Polen, Slowakei, Ungarn. Der Druck auf die Bevölkerung, die seit langem an Kleinhandel über eine der Grenze und Saisonarbeit gewöhnt ist, ist deutlich spürbar. In zwei weitgehend unbekannten Abschiebeanstalten harren je an die 300 Schubhäftlinge einer ungewissen Zukunft, ohne jegliche Betreuung. Der ukrainische Staat ist, trotz zur Schau gestellter „Normalisierungen“ in vielen Belangen völlig überfordert. Etliche öffentliche Aufgaben werden zum Teil von westlichen NGOs wahrgenommen. Dazu gehört auch die Gesundheitsvorsorge. Interview mit einer Vertreterin von „Associacion Aide Medical“ in Uzgorod über Tuberkulose und AIDS in Transkarpatien.
Nähere Infos bei: [email protected]
Afghanistan: Judith Huber, Osteuroparedakteurin der Schweizer Wochenzeitung WOZ, vermittelt in ihrem neuen Buch „Risse im Patriarchat – Frauen in Afghanistan“ Einblick in die jüngere Geschichte des Landes. Drei Frauen, die heute in der Öffentlichkeit aktiv sind, erzählen über ihre politische Arbeit und die Veränderungen von den 70ziger Jahren bis heute, nach dem Sturz des Talibanregimes. Judith Huber beschreibt im Interview, wie sie dazu kam sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die, für die meisten Westeuropäer nach wie vor unbekannte Welt zu bereisen.
Risse im Partriarchat, Judith Huber, Rotpunktverlag/Zürich, www.rotpunktverlag.ch
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